Aus der Traum vom Reisen!

Okay, der Titel ist vielleicht ein wenig überdramatisiert, aber schlimm finde ich es schon. Ich werde nicht zur Leipziger Buchmesse fahren können. Meine Lösungsmöglichkeiten sind dahin. Ich hatte ja gebeten, dass jemand aus der Familie mit mir hinfährt, aber daraus wird nichts. Zusätzlich zu allem anderen Stress kommt nun jemand aus der Familie mit hoher Wahrscheinlichkeit Ende Februar oder Anfang März ins Krankenhaus. Das ist dann natürlich wichtiger als die Fahrt zur Buchmesse.

Wenn man dann noch bedenkt, dass pro Fahrtstrecke etwa 4 bis 4,5 Stunden anfallen (und das ohne Stau!), ist logisch, dass es der falsche Zeitpunkt ist. Selbst wenn man dann nur 2 Stunden auf der Messe bliebe (was für mich schnell laufen bedeutet, das ja kaum möglich ist und wenn bereut wird), ist man 10 Stunden oder mehr unterwegs. Von den Kosten für so ein oberkurzes Vergnügen mal abgesehen.

Bleibt wohl nur die Hoffnung, dass sich meine gesundheitlichen Probleme bis zum Herbst nicht verschlechtern und ich wieder nach Frankfurt fahren kann. Auch wenn das trotzdem bedeutet, dass ich den Wunderwaldverlagsstand und Frau Stadelmann verpasse 😦

(Beim Verlag ohneohren ist es nicht ganz so schlimm, den Stand konnte ich ja bei der BuCon schon besuchen.)

Bleibt zu hoffen, dass das mit den Fotos klappt und man zumindest sieht, was man verpasst. 😉

Verlage vabrizieren Vampire mit vatalen Volgen

Das kann ich sooooo gut verstehen. Ich habe auch schon manches Buch nicht weitergelesen, weil mir zu viele Fehler auffielen.

Einzelne Fehler kann ich akzeptieren und verstehen – das passiert, manchmal übersieht man etwas, auch als Autor, Lektor oder Verleger. Aber wenn man auf jeder zweiten oder dritten Seite etwas findet, vergeht der Lesespaß…

„Rechtschreib-“ oder „Grammarnazi“ finde ich dennoch schrecklich. Man sollte den Hintergrund von „Nazi“ nicht vergessen. „Rechtschreibfanatiker“ o.ä. liegt mir dann auch mehr. Andererseits: Warum braucht es eine Bezeichnung dafür? Ich finde es eigentlich ganz normal sich Gedanken darum zu machen, wie man etwas schreibt oder sagt…. 😉

Teilen in der Not und trotz Gefahr

Der Text von Frau Stadelmann hat mich auf die Idee gebracht selbst noch etwas zu dem Thema zu schreiben:

Auch mir sind einige Menschen bekannt, die im zweiten Weltkrieg nicht aufgaben – auch keine anderen Menschen. So gab es ja auch in Deutschland Kriegsgefangene, zum Beispiel aus Frankreich oder Russland. Natürlich gab es Leute, die „ihre“ Kriegsgefangenen schamlos ausgenutzt haben und ihnen weniger zu essen gaben, als sie sollten. Aber es gab auch die Anderen, die sich in Gefahr begaben.

So war es zum Beispiel verboten diese Menschen mit am Tisch essen zu lassen, man sollte sie eben nicht wie ein Mitglied der Familie oder auch nur der Mitarbeiter sehen. Hätten das die Falschen mitbekommen, hätte das richtig Ärger geben können – wie der in der Hitlerzeit aussehen konnte, braucht man ja nicht zu erklären… Dennoch hat sich nicht jeder daran gehalten. In einer Gärtnerei, von der meine Oma erzählte, wurde ein Kriegsgefangener sehr gut behandelt, bekam ordentlich zu essen und man war nett zu ihm. Das hat sich aber auch ausgezahlt: Der Mann war Soldat und kannte sich entsprechend damit aus, wie man überleben konnte. Er hat mindestens einmal den dort arbeitenden Frauen das Leben gerettet, als Tiefflieger kamen. Er wusste genau, wo sie sich verstecken konnten, ohne, dass man sie sah oder auch nur zufällig in die Richtung schoss, denn für den Weg zu einem Bunker o.ä. war es zu spät. Es gab also ein Geben und Nehmen – schließlich wusste auch er, dass die Menschen dort nichts für seine Situation konnten.

Mein Urgroßvater wiederum  hat u.a. vorbeiziehenden Gefangenen immer wieder etwas zu essen zugeworfen, wenn sich eine Gelegenheit ergab. Mein Opa hat immer sehr stolz davon erzählt.

Es stimmt also: Nicht immer war jeder nur Böse. Selbst in den schlimmsten Zeiten gibt es Lichtblicke.